Isolier- und Mantelwerkstoffe

Bei der Konstruktion des für den Kunden bestmöglichen Kabels spielt die Wahl des richtigen Isolier- und Mantelwerkstoffes eine entscheidende Schlüsselrolle.

So müssen neben dem Anforderungsprofil an das Kabel selbst (geforderte Funktionen und Betriebslebensdauer) auch äußere Einflüsse wie Umgebungstemperaturen, Temperaturschwankungen, UV-Strahlung, mechanische Belastungen (z.B. durch Bewegung, Biegung, Reibung, Zug, Torsion), chemische Einflüsse (Kontakt zu Ölen, Fetten, Chemikalien) sowie die gegenseitige Beeinflussung der Materialien untereinander berücksichtigt werden. Hinzu kommen Forderungen nach Umweltverträglichkeit (Rezyklierbarkeit), Brandverhalten (Funktionserhalt im Brandfall, Brandfortleitung, Rauchgasentwicklung) und natürlich die Kosten.

In der Praxis ist es nahezu immer eine Kombination verschiedener Kriterien, die bei der Wahl des Materials Einfluss nehmen.

Der Lauf der Zeit

Zeit heilt alle Wunden – dies gilt leider nicht für Kunststoffe. Hier finden kontinuierlich Alterungsprozesse statt, die durch Einwirkung der zuvor genannten Einflüsse teils erheblich beschleunigt werden. Dauerhaft wechselnde Beanspruchungen führen zur Materialermüdung, die Werkstoffe werden spröde, porös oder verformen sich – was zum vorzeitigen Versagen des Kabels und somit zum Ausfall des Gesamtsystems führen kann.

Die Mischung macht's

HEW-KABEL verfügt über ein breites Spektrum an unterschiedlichen Kunststoffen, die sich über das Hinzufügen spezieller Zuschlagsstoffe (Additive) oder mittels besonderer Fertigungsverfahren charakteristisch modifizieren und dem Einsatzzweck optimal anpassen lassen.

Unser Portfolio umfasst folgende Kunststoffarten:

Fluorpolymere

Fluorpolymere sind langkettige Polymere, bei denen meist ein großer Teil oder sogar alle enthaltenen Wasserstoffe durch Fluor ersetzt sind. Fluoratome besitzen die höchste Elektro Negativität, wodurch die Kohlenstoff-Fluor-Verbindung eine sehr hohe Bindungsenergie aufweist.

Fluorpolymere

Elastomere

Elastomere sind langkettige Polymere, die im unvernetzten Zustand thermoplastische Eigenschaften besitzen. Sie werden mit steigender Temperatur weich und sind somit extrudierbar. Erst durch Vulkanisation (Vernetzung) wird eine eng- oder weitmaschige Struktur ausgebildet.

Elastomere
Silikon

Silikone

Silikone bzw. Silikonkautschuke gehören zur Klasse der Elastomere, unterscheiden sich jedoch dadurch, dass die Hauptkette nicht aus Kohlenstoffverbindungen, sondern aus alternierenden Silizium- und Sauerstoffatomen aufgebaut ist.

Silikone

Thermoplastische Elastomere

Thermoplastische Elastomere (TPE) vereinen die Eigenschaften der Thermoplaste und Elastomere. So zeigt TPE bei Raumtemperatur ein elastisches Verhalten, lässt sich jedoch unter Wärmezufuhr plastisch verformen.

Thermoplastische Elastomere

Hochleistungsthermoplaste

Hochleistungsthermoplaste (Sonderthermoplaste) unterscheiden sich von den „einfachen Kunststoffen“ in ihrer komplexen Polymerstruktur. Diese besteht aus aromatischen Strukturen und zusätzlichen, funktionellen Gruppen, wie z.B. Ether- oder Imid-Gruppen.

Hochleistungsthermoplaste